KSC-Keeper Orlishausen: „Sichere Defensive als Erfolgsfaktor“


KSC-Keeper Orlishausen: „Sichere Defensive als Erfolgsfaktor“
Vielleicht sollte der bittere Abstieg in die 3. Liga im Jahr 2012 doch noch etwas Gutes für den Karlsruher SC parat haben. So konnte der direkte Wiederaufstieg unter Cheftrainer Markus Kauczinski gefeiert werden. Zudem gelang im ersten Jahr nach dem Wiederaufstieg ein überzeugender fünfter Tabellenplatz für den KSC. Auch in der neuen Spielzeit geht die positive Entwicklung weiter voran. So steht der langjährige Bundesligist nach fünf Spieltagen auf dem sechsten Tabellenplatz und hat dabei neun Punkte sammeln können. Ein echter Erfolgsfaktor ist dabei auch Torwart Dirk Orlishausen, der sich nun gegenüber „bundesliga.de“ in einem ausführlichen Interview zu Wort gemeldet hat.

Chancenverwertung ist verbesserungswürdig

Ohne eine jede Niederlage ist der badische Traditionsverein bisher durch die Saison gekommen. Zwei Siege und drei Unentschieden lautet die bisherige Bilanz. Zuletzt gab es nach einer starken Vorstellung ein respektables Remis beim Aufstiegskonkurrenten VfL Bochum. Der erfahrene Keeper macht deutlich, dass er mit diesem Saisonstart absolut zufrieden ist: „Der Start ist absolut gelungen. Die Chancenverwertung haben wir in den ersten Spielen noch ein bisschen vermissen lassen. Wir waren nicht clever genug, das eine oder andere Tor mehr zu erzielen. Aber ansonsten können wir durchaus zufrieden sein. Wir sind ungeschlagen, wir haben die nächste Runde im DFB-Pokal erreicht. Es gibt keinen Grund, Trübsal zu blasen.“

Mehr Qualität im Kader

Viele Experten haben den Aufsteigern oft im zweiten Jahr nach der Rückkehr ein kompliziertes Jahr versprochen. In einigen Fällen ist diese Prognose auch so eingetreten. Nicht jedoch im Fall des Karlsruher SC, der auch in dieser Saison munter an den Aufstiegsplätzen schnuppert und einen taktisch und spielerisch ansprechenden Fußball demonstrieren kann. Der ehemalige Keeper von RW Erfurt kann dies so auch bestätigen: „Ja, es sieht so aus. Ich freue mich darüber, dass die Mannschaft den Spruch widerlegen kann. Wir sind jetzt das dritte Jahr zusammen. Wir haben in der Zeit auch schwierige Zeiten erlebt, hatten den Druck, wieder in die 2. Bundesliga aufsteigen zu müssen. Letztes Jahr haben wir als Aufsteiger eine bärenstarke Runde gespielt. Wir sind nun im Kader auch qualitativ besser aufgestellt. Wenn wir ein bisschen Glück haben und vom Verletzungspech verschont bleiben, glaube ich schon, dass wir wieder in die Regionen vordringen können, in denen wir uns im letzten Jahr bewegt haben.“

Stabile Defensive und konsequentere Offensive

Zudem kann der 32-Jährige auch einige mögliche Erfolgsfaktoren nennen. Speziell die exzellente Verteidigung erweist sich dabei als prägend. Vier Gegentreffer in fünf Partien sind eine gute Bilanz. Orlishausen macht deutlich, dass aus einer stabilen Defensive zum Erfolg gekommen wird: „Unser Fundament war auch schon in der 3. Liga unsere Defensive. Die ganze Defensivarbeit der gesamten Mannschaft war hervorragend. Letztes Jahr waren wir zudem brutal effektiv. Im Vergleich zu anderen Mannschaften haben wir weniger Torchancen herausgearbeitet, die dann aber teilweise gnadenlos genutzt. Unsere Defensive ist unser Grundstein für einen erfolgreichen Weg. Und wie gesagt: Wenn wir nun wieder unsere Chancen besser nutzen und weniger falsche Entscheidungen vor dem gegnerischen Tor treffen, dann sind wir wieder sehr gut dabei.“

Orlishausen zeigt sich erfreut über Wechsel nach Karlsruhe

Bereits seit 2011 spielt der Blondschopf für den ehemaligen Europapokal-Starter aus dem Wildpark-Stadion und hat sich innerhalb von kurzer Zeit den Status als Publikumsliebling sichern können. Er macht kein Geheimnis daraus, dass er sich über den Schritt zum KSC außerordentlich freut: „ Ich habe relativ spät mit dem Profifußball angefangen, war dann sechs Jahre in Erfurt und bin nun das vierte Jahr in Karlsruhe. Ich habe beim KSC den Abstieg aus der 2. Bundesliga mitgemacht. Das Erlebnis und auch das Jahr danach waren nicht einfach. Aber ich bin einer, der sich mit je
dem Verein hundertprozentig identifizieren kann. Ich bin keiner, der bei einer Anfrage sofort den Verein wechselt und dann mal ein Jahr hier und ein Jahr dort spielt. Es muss alles passen, auch für die Familie. In Karlsruhe finde ich fast perfekte Voraussetzungen vor.“

Schwächen in der Schlussphase gelöst

Wie bereits eingangs erwähnt, hat der Karlsruher SC immerhin schon dreimal sich die Punkte teilen müssen. Eine Tatsache, die positiv und negativ zugleich gesehen werden. Zum einen ist man bisher noch ungeschlagen, während man zum anderen zuweilen in engen Spielen die nötige Kaltschnäuzigkeit schmerzlich vermisst hat. Orlishausen versucht für die vielen Remis eine Erklärung zu finden: „ Es gab Phasen, in denen wir nicht clever genug in der Schlussphase der Spiele agiert haben. Wir waren häufig knapp vorne und haben dann in den letzten zehn Minuten noch Punkte liegen lassen. Das haben wir verbessert. In diesem Jahr hatten wir genügend Chancen, auch in unseren Heimspielen gegen Heidenheim oder Union Berlin. Oder in Bochum. Mit einem bisschen mehr Kaltschnäuzigkeit und Cleverness hätten wir diese Spiele auch gewinnen können, wenn nicht sogar müssen.“

„Gegen Heidenheim ein Spiel auf Augenhöhe“

Auch die beiden Heimspiele in dieser Saison konnten nicht gewonnen werden. Beide endeten Unentschieden. Am Sonntag nun kommt es zum Heimspiel gegen den Aufstiegs-Top-Favoriten 1. FC Nürnberg, der mit drei Punkten weniger auf der Habenseite einen Rang im unteren Tabellenmittelfeld belegt. Der Respekt vor dem Duell mit dem Bundesliga-Absteiger ist bei Orlishausen definitiv ausgeprägt: „Das ist ein Spiel auf Augenhöhe. Wir müssen uns nicht verstecken. Zuhause spielen wir sowieso auf Sieg, ganz egal wer kommt. Nürnberg wird ein ordentliches Kaliber. Sie müssen als Absteiger wieder hoch und sind nun nach diesem Start unter Druck geraten. Das könnte uns in die Karten spielen. Nürnberg wird auf Sieg spielen, um die eigenen Fans zu versöhnen und wieder Ruhe zu haben. Wenn wir mit Geduld spielen und auf unsere starke Defensive aufbauen können, dann ist für uns ein Dreier absolut möglich.“

Orlishausen will aus Fehlern der Vergangenheit lernen

Mit dem KSC ist in diesem Jahr absolut zu rechnen. Diese Mannschaft ist schwer zu bespielen. Defensiv kann man das Abwehrbollwerk nur sehr schwer knacken. In der Offensive müssen die Badener zuweilen noch deutlich durchschlagskräftiger werden. Auch die Kreativität gegen tief stehende Mannschaft sollte unbedingt erhöht werden. Orlishausen nennt gegenüber „bundesliga.de“ nun Ziele, die nun angestrebt werden: „Wir haben uns vorgenommen, die spielerischen Schwächen vom letzten Jahr abzustellen. Damals haben wir gegen Mannschaften, die tief hinten drin stehen, keine Mittel gefunden. Das ist unser Augenmerk. In den ersten fünf Spielen haben wir eindrucksvoll bewiesen, dass wir das jetzt besser können. Wir haben uns Chancen kreiert, die wir jetzt noch nutzen müssen. Das ist unser Ziel. Wenn wir das konstant über das Jahr bringen können, dann geht’s zwangsläufig wieder in die Tabellenregionen der letzten Saison. Wir wollen unserem Umfeld, den Zuschauern und uns selber beweisen, dass wir aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben und uns weiterentwickeln sowohl als Person als auch als Mannschaft.“


Informationen
Quelle: bundesliga.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Karlsruher SC, Dirk Orlishausen, 2. Bundesliga, RW Erfurt, 1. FC Nürnberg
Datum: 20.09.2014 13:32 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-ksc-keeper-orlishausen--sichere-defensive-als-erfolgsfaktor-15624.html
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